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Sonntag, 5. März 2017

Angkor



Mein Besuch in Angkor


Ich starte morgens mit meinem Drahtesel, der sogar so eine Art Gangschaltung und einen sehr guten Sattel hat, Richtung Angkor.
Es sind mit dem Umweg zum Ticketshop ungefaehr 12 km bis zu einem Seiteneingang. Im neuen verdoppelten Eintrittspreis von 37 Dollar fuer einen Tag ist leider keine Uebersichtskarte enthalten. Es gibt auch keine zu kaufen, aber am Eingang kann ich die vom Kontrolleur fotografieren.
Ausserdem habe ich ja Maps. 

Angkor bedeutet Stadt und ist eine der bedeutendsten Tempelanlagen ueberhaupt. 
Vom 9. bis 15. Jahrhundert wurden im Koenigreich der Khmer nacheinander mehrere Hauptstaedte errichtet, die jeweils im Zentrum einen Tempel besassen.
Bis heute wurden auf einer Flaeche von 200 Quadratkilometern 1000 Tempel und Heiligtuemer entdeckt. Entsprechend gross sind die Entfernungen zwischen den einzelnen Anlagen. Es wird vermutet, dass im Grossraum von Angkor bis zu einer Million Menschen auf 1000 Quadratkilometer gelebt haben.

Zwischen den einzelnen Tempeln gibt es asphaltierte Strassen 
und nach 1 - 2 km kommt auch schon der erste.

















Es ist wirklich toll, wie die Natur sich die Gebaeude zurueck erobert hat.



























Alles ist von den maechtigen Wurzeln der Wuergefeigen umklammert.







































Vor diesem Hintergrund wurde der Film Thomb Raider gedreht.

























Gigantische Tempelanlagen vereint mit der Schoenheit der Natur.





















































Ein Problem ist der Massentourismus. Es kommen jeden Tag 6-8 Tausend Besucher und sehr viele haben natuerlich keinen Respekt und begrapschen die Sandsteinreliefs oder lehnen sich an die Figuren fuer ein Selfi. Dadurch wird der Stein masiv geschaedigt. 




















































Die grossen Baeume rings um die Tempel hatten natuerlich keine Chance zu ueberleben. Es gibt nur dichten jungen Sekundaerwald.










Abseits der normalen Wege finden sich noch ruhige Plaetze. Fahrrad war eben wirklich die beste Entscheidung.



































Unzaehlige feine Reliefs ueberall.












Die Bewirtschaftung lag bisher in privater Hand. Leider wird fast nirgends restauriert. Nur in einem Tempel habe ich Leute arbeiten sehen. Andere Baustellen waren schon lange nicht mehr betreten worden, was gut zu erkennen war. Seit diesem Jahr hat der Staat die Leitung uebernommen. Es bleibt zu hoffen, dass die erhoehten Preise auch der Anlage zu Gute kommen und nicht der Staatskasse. Allerdings habe ich bei Regierungen da so meine Zweifel.








































Auf alten Fotos erstrahlen die Anlagen noch in weiss.
Dann wurde durch Restauratoren alles mit dem Wasser der Umgebung gereinigt und seither wuchern Moose auf den Steinen. Sie werden erst gruen und spaeter schwarz. Auch wurden viele Reliefs damals mit Drahtbuersten gereinigt, was natuerlich nicht besonders gut fuer Sandstein ist. Auch durch das Abholzen faellt mehr Sonnenlicht auf die Mauern und sie verwittern dadurch schneller.










Angkor Wat ist der Haupttempel und auch der groesste der Welt. Es ist ein riesiger Komplex mit zahlreichen Bauten und grossen Plaetzen.

















An den Mauern wieder zahlreiche Reliefs.





Es muessen unglaublich viele Handwerker hier beschaeftigt gewesen sein, um das alles zu erschaffen.
















Es wird langsam dunkel. An diesem Platz bestaunen jeden Morgen tausende Menschen den Sonnenaufgang.





Hier ist dann fuer mich Schluss. Ich bin die grosse Runde von fast 30 km geradelt. Jetzt noch 10 bis in mein Hotel und die Beine hoch.
Uebermorgen verlasse ich dann Kambodscha und fliege noch einmal nach Nepal, meiner letzten Station.

Samstag, 4. März 2017

Vietnam 9



In den Highlands


An einem Sonntag komme ich um 5 Uhr morgens in Kon Tum an.
Natuerlich sind die Hotels noch alle verriegelt und verrammelt. Aber ueberall war der Gottesdienst schon in vollem Gange.














Es gibt viele Kirchen hier in den Bergen. Diese hier besteht aus Holz und ist deshalb auch eine lokale Sehenswuerdigkeit.














Allzu viele Touristen gibt es hier nicht und so werde ich mehr fotografiert als die Kirche. Immer wieder werde ich um ein Foto gebeten. Ich lasse es geduldig ueber mich ergehen.
















Hier sitzen sogar die Maenner am Nachmittag im Schlafanzug auf der Strasse.



Hier im Ort bekomme ich auch mein huebschestes Zimmer bisher.












Und wie ueberall wieder so huebsche Baeume.





Hier ein Detailausschnitt.




Cafes mit Torten und leckeren Eisbechern.










Aber eigentlich bin ich ja wegen der Doerfer und der Umgebung hier. Ich kann in einem Dorf bei einer Familie uebernachten incl. einer Fuehrung mit der Tochter.
Eine junge Frau von 25 Jahren, mit sehr gutem Englisch und viel Wissen um Pflanzen und Kultur.


















Und hier haben wir auch eine der Steppjacken. Es sind 32 Grad im Schatten, allerdings gibt es kaum welchen.
2 Franzosen sind noch mit unterwegs. Wir gehen den Fluss entlang und biegen dann in die Berge ab.

Nach einer halben Stunde ist die junge Franzoesin kurz vor dem Zusammenbruch. Als es dann auch noch fast 100 m hoch geht, sind staendige Pausen von 5-10 Minuten angesagt. Man haette vielleicht auch einen Hut und mehr Wasser mitnehmen sollen, wenn man weiss, dass man ca.12km in der Sonne unterwegs ist ?!
Ich habe wenigstens meine Ruhe und frage Ninh ordentlich aus. Eigentlich wuerde sie viel lieber Touristen durch den Dschungel fuehren, sagt sie.














Jetzt ist Maniokernte. Hauptsaechlich wird eine Sorte angebaut, die kleine Wurzeln hat, getrocknet wird und dann zu Mehl verarbeitet wird. 
Die hellen Flecken am Bodeen sind die Wurzeln, die in der Sonne trocknen.














Um die Leute zu versorgen geht jeden Tag eine Frau aus einer der Familien mit auf den Berg und kocht fuer alle.














Jeden Tag ist eine andere Familie an der Reihe.
Die abgeschlagenen Staemmchen werden zu Beginn der Regenzeit einfach wieder in die Erde gesteckt und die Pflanze bildet wieder neue Knollen.
Wo ein Bach fliesst gibt es auch noch einige Reisfelder. Es wird aber auch Trockenreis angebaut, bei dem es aber nur eine statt zwei Ernten im Jahr gibt.


















Auch Kautschukbaeume wachsen hier.



Sie werden nachts ab 1 Uhr geritzt und der Saft gesammelt. Wenn es spaeter zu warm wird, wuerde der Gummisaft sonst gerinnen.



Auch Kaffee gedeiht hier.

Interessant dabei, die ehemalige DDR hat in Vietnam den Kaffeeanbau voran getrieben. Sie investierte umgerechnet 20 Millionen Dollar in Maschinen, Stromerzeugung, Hospitaeler u.s.w. Dafuer sollte 20 Jahre lang die halbe Kaffeernte in die DDR geliefert werden. Die erste Lieferung sollte 1990 eintreffen. Vietnam ist heute der zweitgroesste Kaffeexporteur der Welt und Deutschlands groesster Kaffeelieferant.


Die Bluete und die ersten Beeren.

Tja und nun der Hammer. All diese Landschaft bis zum Horizont...





























...war noch vor 5 ! Jahren tiefster Dschungel.
Es gab hohe Baeume, Affen, Schlangen, Schuppentiere und sogar Tiger hier. 
Ninh kannte diese Waelder und hat schon als Jugendliche Fuehrungen und Dschungeltreks gemacht. Ausser ihr, stoert es aber niemanden, sagt sie. Es war zu sehen, dass sie wirklich sehr traurig darueber ist.
"Ja, und alle wundern sich, dass es in den letzten Jahren so heiss geworden ist", erklaert sie.
Nachdem ich dann noch von dieser zuckersuessen Bluete gekostet habe, gehen wir zum Fluss und warten auf unser Boot fuer die Rueckfahrt.
Ach ja,
nachdem die Franzosen die Haelfte meines Wassers bekommen haben, geht es Ihnen wieder besser.































Zurueck mit dem Einbaum. Eines der letzten Boote. Neue koennen ja mangels Holz nicht mehr gebaut werden.





























Ich "beziehe" mein eigenes Haus.













Die Einrichtung recht einfach gehalten, aber fuer mich voellig ausreichend.













Beim Rundgang durch das Dorf gibt es vor allem das Versammlungshaus zu bestaunen. Es ist nach 3 monatiger Bauzeit 2014 fertig geworden und es gab eine 3taegige Feier, mit einem Bueffel und sehr viel Reiswein.


















Tolle Konstruktion. Ohne Naegel oder Schrauben. Bambus und Gras sind hauptsaechlich verbaut.


Auch eine Kirche gibt es mit taeglichem Gottesdienst um 5 Uhr morgens in traditioneller Kleidung. Habe ich aber leider verpennt. 























Und eine "Orgel" gibt es auch.
Oder so aehnlich.
















Der Ortskern.















Abendbrot esse ich mit der Familie. Es gibt Huhn, Fisch, Reis und allerlei Gemuese. Natuerlich auch selbst gebrauten Reiswein.
Im Hintergrund sind die Gaertoepfe zu sehen.














Interessant auch am naechsten Morgen der kleine Kaffefilter.


In das Toepfchen wird der Kaffee gegeben und dann kommt ein bisschen heisses Wasser darauf zum quellen. Danach kann man dann soviel Wasser nachgiessen wie man will. Es troepfelt dann direkt in das Glas darunter. Jeder bestimmt so selbst, wie stark der Kaffee sein soll. Die Vietnamesen trinken ihn dann meist mit Milch und Zucker.
Nach dem Mittag gibt es dann einen ganz herzlichen Abschied von der Familie und Ninh bringt mich wieder zurueck nach Kon Tum, wo ich fuer den Abend ein Busticket fuer den Nachtbus bestellt habe.

Das ist er natuerlich nicht, sondern ein ganz normaler Linienbus.