Im Reich der Mitte, Peking
Hier ist der Grund, warum ich noch einmal nach Vientiane zurueck musste. Ich hatte ein Visum fuer China beantragt und erhalten.
Also fliege ich ca. 2500 km Richtung Norden nach Peking.
Zwischenlandung ist in Kunming dem chinesischen Drehkreuz fuer Suedostasien. Dort ist dann erst einmal Endstation. In Peking koennen keine Flieger landen. Ich muss 24 Stunden warten und auf dem Flughafen uebernachten.
Was die koennen, dachte ich, kann ich auch.
Ich habe schliesslich meine neue sehr teure Matratze mit.
Dachte ich...
Nach 30 Minuten war die Luft raus und ich musste wieder pusten. Eine tolle Nacht !
Die Planung des Flughafens hatten wahrscheinlich die Chefstrategen vom BER gemacht. Im Kellergeschoss geht es mit der Bezeichnung B2 los. Erdgeschoss dann B1 und das 3. Geschoss heisst dann B3 oder auch F3.
Denn dazwischen liegen noch Geschoss F1und F2. Alles klar ?
F2 kann man aber nur ueber einen von 5 Fahrstuehlen erreichen. Das muss man aber ersteinmal wissen. Infos gibt es nur auf chinesisch auf diesem "Internationalen" Flughafen. Englisch spricht so gut wie niemand. Und so wird man eben hin und her geschickt. Nach ca. 3 Stunden ! hatte ich dann den Ueberblick und alles auf die Reihe gebracht. Aber ich hatte ja 24 Stunden Zeit - was ich aber anfangs eben nicht wusste.
Am naechsten Tag ging es dann weiter.
In China wird nicht gekleckert, hier wird geklotzt.
Riesige Baustellen, wohin man schaut. Neue Strassen fuer den grossen zukuenftigen Autoverkehr. Hochhaeuser mit viel Gruen und Infrastruktur zwischen drin.
Am Abend komme ich dann in "Beijing" an, wie Peking richtig heisst.
Die erste schlechte Erfahrung war, dass das Taxameter manipuliert war. Als ich es merkte, schaltete er es sofort ab. Waren trotzdem 10 Euro zuviel. Nach der langen Reise hatte ich aber keine Lust mehr, die Polizei zu rufen.
Die Randbezirke von Beijing |
Durch den einen Tag, den ich verloren hatte, war ich etwas unter Zeitdruck. Um ein Visum zu bekommen, muss man im voraus alle Fluege, sowie die Unterkuenfte fuer den gesamten Zeitraum buchen. Aenderungen werden dadurch kompliziert und wenn man kein Visum bekommt, hat man Pech gehabt.
Also habe ich sofort eine Tour zur chinesischen Mauer gebucht.
Ich suchte mir natuerlich ein moeglichst untouristisches Ziel, Jinshanling, aus. Nach 2 Stunden Fahrt waren wir am Ziel.
Und da ist sie nun... !
Da wir nur 6 Personen waren, liess ich relativ schnell die 5 Gruppenfotos ueber mich ergehen und es konnte los gehen.
spaeter kamen zwar noch einige Fotos mit mir dazu. Man wollte ja schliesslich zeigen, dass man mit einem Deutschen "befreundet" ist, aber ok. Es ging.
Von hier aus wollen wir ca.10 km auf der Mauer gehen und dann einen anderen Weg wieder hinunter nehmen.
Die Mauer, die nur waehrend der Ming Dynastie gebaut wurde, ist ca. 6800 km lang. Die Gesamtlaenge wird mit 21.196 km angegeben darunter 43.721 Einzelobjekten.
Die oestliche Seite ist an den Zinnen zu erkennen. Auf der anderen Seite zum damaligen Landesinneren fehlen sie.
Die Mauer diente damals zum Schutz gegen die nomadischen Reitervoelker, wie z.B. den Mongolen. Dadurch, dass sie auch oben auf dem Kamm der Bergruecken errichtet wurde, war es fast unmoeglich erobert zu werden. Mit den Pferden hatten sie kaum eine Chance in den Bergen und die Grenze konnte mit relativ wenig Soldaten verteidigt werden.
In diesem Abschnitt ist die Mauer nur teilweise restauriert. Vieles ist im alten Zustand.
Mit dem Wetter habe ich wieder einmal Glueck. Etwas diesig zwar und -8 Grad kalt, aber die Sonne scheint herrlich.
An vielen Anstiegen sind noch Schanzungen errichtet, dass, falls die Angreifer einen Teil der Mauer erstuermen konnten, nicht ueber den naechsten Huegel kamen. Dazu viele stark befestigte Wachtuerme, auf denen sich die Wachmannschaft aufhielt. Nachrichten wurden mittels Leuchtfeuern uebermittelt.
Dort oben war dann leider fuer uns Schluss.
Ausser uns 6, plus Guide, waren noch 4 andere Besucher oben. Absolute Spitze !