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Freitag, 23. September 2016

Nepal 2

Chitwan Nationalpark


Ich gehe mit 2 Guides auf 3 taegige Dschungeltour. Es sind neuerdings 2 Guides erforderlich, falls einer von einem Tiger gefressen wird, noch der andere da ist, um mich wieder zurueck zu bringen. Ganz so ist es natuerlich nicht, aber gut fuer die Sicherheit ist es schon. Es liegen jeden Tag 
15-20 km Weg vor uns. Durch das viele heranschleichen und beobachten vergehen so zwischen 
8 und 12 Stunden pro Weg.



Der Fluss Raptin begrenzt den Chitwan Nationalpark im Norden und eine Bergkette im Sueden.



Zu dieser Jahreszeit ist leider das Gras zwischen 4 und 6 m hoch, so dass dort Beobachtungen kaum moeglich sind.
Dann aber pupste lautstark ein Nashorn etwa 10m entfernt im Grass und schnarchte dann weiter vor sich hin. Zu sehen war nur eine dunkle Masse. Glaubt mir, der Adrenalinspiegel schiesst gewaltig in die Hoehe.
Einer meiner Guides fragte, ob er es wecken solle. Ich hielt dies fuer eine nicht so gute Idee. Ich kann mir etwas besseres vorsellen, als ein stinkiges Rhino auf 10m Distanz ohne Zaun.
Uebrigens koennen sie gut pupsen. Beim Baden hoert es sich an, als wenn ein U-Boot auftaucht. Oft weiss man erst dadurch, dass sich welche in der Gegend aufhalten.


Wir gingen also tiefer in den Wald. Hier gab es viele Rudel mit Rehen, und etliche Wildschweine, die vor uns davon liefen.
Kratzspuren von Tigern an den Baeumen verrieten ihr Territorium.



Abdruck vom Lippenbaer











Hier hat er nach Insekten gegraben...

... und hier hat der Baer einen Termitenhuegel aufgebrochen.
Nach 12 Stunden kehren wir am Rande des Parks in eine Lodge ein. Im Park zu uebernachten, ist nicht erlaubt.
Ich esse mein erstes Daal Bhaat, die Hauptspeise der Nepalesen. Es besteht aus viel Reis, Gemuesecurry und einer kleinen Schale Linsensuppe als Sosse fuer den Reis. Als Beilage noch, je nach Gegend, Gemuese oder Bratkartoffeln. Der Reis ist ungesalzen, was man aber aendern kann und das Curry ein Traum und super scharf. Wer nachwuerzen moechte, hat noch eine gruen/braune Paste dazu. Innerlich kann man eigentlich nicht krank werden, wird alles ausgebrannt !


Der erste Tag ist vorueber.

Nachts hat es stundenlang stark geregnet und ich habe immernoch die deutsche Uhr im Koerper. So mussten 3 Stunden Schlaf eben reichen.


Um 7 Uhr ueberqueren wir wieder den Rapti.
Weiter geht es. Es ist etwas kuehler, nur 30 Grad. Dadurch sind mehr Tiere unterwegs. Gleich zu Beginn badende Nashoerner.


Insgesamt 2 Mamas mit ihren Babys und ein einjaehrges Junges.



Spaeter wieder Schweine und Rehe.





Direkt neben uns springt eine Grosskatze auf. Evtl. ein Tiger. Zu sehen bekomme ich leider keinen, dazu ist eben zu dieser Jahreszeit das Gras zu hoch.
Die haeufigsten Wildtiere sind allerdings die Litschis, auch bekannt als Blutegel. Sie sind eigentlich harmlos, aber unangenehm. Besonders begeistert sind sie aber von deutschem Blut.
Am Anfang wie ein kleiner Regenwurm



Sie lauern im Gebuesch und haften sich dann an die Kleidung.







                                      Dann kriechen sie unter die Kleidung und saugen sich voll.            
Meist erwische ich sie gleich am Anfang, es piekt leicht, wenn sie beissen. Sie injizieren einen Blutverduenner in die Wunde, danach spuert man nichts mehr. Wenn sie satt sind, lassen sie sich fallen. Allerdings blutet es noch eine Weile. Wie die Hosen und Schuhe dann aussehen, kann sich vielleicht jeder vorstellen. 

Die Litschis haben grossen Durst und koennen Zeigefingerdicke erreichen. 

Der Dschungel ist heute abgesoffen. Teilweise geht es nur ohne Schuhe weiter, zur Freude der oben erwaehnten Litschis.



Zum Teil ist alles Laub weggespuelt, dass nur noch Sand zum Vorschein kommt.
Am Abend dann wieder eine Flussdurchquerung.


Eigentlich nicht tief, aber es gibt Schwemmsandloecher, in denen ich tief einsinke.
Nach knapp 9 Stunden ruecken wir, quer durch die Reisfelder, voellig vom Schweiss durchnaesst, in ein Tharudorf ein, um dort zu uebernachten.


Blitzsaubere Wege und Haeuser erwarten mich.

Kein Strom, einige Solarpaneele und Pumpen vor den Haeusern. Diese sind aus Bambus und Gras gebaut und mit einer Mischung aus Lehm und Dung verputzt. Darin winzige Fensterchen, daher sehr gut klimatisiert. Die Daecher sind mit Gras gedeckt. Ueberall laufen Ziegen, Katzen, Enten, Huener und Hunde umher.

Mein schickes Zimmer.geduscht wird in einem Abteil auf dem Hof.

Und... es gibt keine Muecken! Nicht eine ! Keine Ahnung warum, trotz Dschungel und stehenden Gewaessern rund herum. Das Volk der Tharu ist uebrigens auch ziemlich resistent, nicht immun, gegen Malaria. Warum, ist noch nicht erforscht worden !?
Das Daal Bhaat einfach koestlich mit Gruenzeug aus dem Dschungel, das sonst nirgendwo gegessen wird. Schmeckte wie eine Pilzpfanne. Dazu "angenehm" scharf.

Um 6 Uhr Fruehstueck und los. Oft geht es nur in einiger Hoehe den Bergsaum entlang, da es wieder stark geregnet hat. Flussdurchquerungen und barfuss gehen sind normal geworden. Dann wieder eine Nashornkuh mit Baby.

keine 100m entfernt
Dann unheimliche Schreie. Hornbills. Nashornvoegel, die hier bis zu 1,20m gross werden und eine Fluegelspannweite von 2,50m erreichen. Sie stossen Schreie aus, dass es einem kalt den Nacken heruntergeht. Beim Flug machen die Fluegel laute Geraeusche. Wer Jurassic Park gesehen hat, kann ahnen, was ich meine. Wahrscheinlich dienten diese 
10 - 15 Stueck hier als Vorlage. Dazu sprangen und schrien die Affen in den Baeumen wie wild umher. Der absolute Wahnsinn !
Aber wir mussten weiter.


Keine Krokodile in Sicht, also mal wieder
durch's Wasser.
Auch sie sind allgegenwaertig.
Ein getrocknetes "Rhinohaeufchen"
Zum Abschluss schrecken wir noch einen ausgewachsenen Gaur auf. Ein vom Aussterben bedrohtes Wildrind, mit einer Koerperhoehe von 2,20m und ueber einer Tonne Gewicht. Ein gewaltiger Anblick, wieder nur vielleicht 50m weit weg.
Fuer ein Foto war es leider zu schnell weg.

Jetzt noch im schaukelnden Boot ueber den Fluss und die Tour geht dem Ende entgegen.


Am naechsten Tag kann ich noch den Elefanten den Ruecken schruppen, allerdings leider ohne Foto und dann heisst es vorbereiten auf die Berge. Die Elefanten haben uebrigens eine ganz weiche Haut und sind wieder gaaanz lieb gewesen.


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