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Samstag, 5. November 2016

Nepal 8

Einfach den Player einschalten und es beginnt eine sehr schoene Musik, die hier rauf und runter gespielt wird.






Himalaya, auf dem Dach der Welt Teil 1


Das Mount Everest Gebiet


Tag 1

Ich beginne meinen Trekk mit dem Flug von Kathmandu nach Lukla. Schon um 6 Uhr geht es los. Damit wird das Risiko geringer, dass wegen schlechten Wetters oder grosser Turbulenzen der Flug verschoben oder abgesagt werden muss.
Alle haben die Ruhe weg. Jede Uhr hier geht bis zu einer halben Stunde anders. Auch die auf den Anzeigetafeln. Dann geht alles ploetzlich sehr schnell.



Wir werden zur Eile angetrieben und ins Flugzeug geschoben.


Ein Propeller dreht sich schon auf voller Leistung. Dann geht es los.

Ich werde von der Stewardess noch darauf hingewiesen, dass dies nicht der Abzug fuer die Klospuelung ist.

Wir fliegen ca. 50 Minuten dicht an den Bergen vorbei Richtung Lukla.
Die Landung auf der kurzen Landepiste, die am Berg endet, ist allein schon einen Flug wert.

Einfach anklicken !

Wir sind da, ein Propeller bleibt an, wir raus, Gepaeck raus, neues Gepaeck rein, neue Passagiere rein und ab gehts.

Zwischen Landung und Abflug vergehen 5 bis max.10 Minuten !!! Es landen und starten immer 2 oder 4 Maschinen in Wellen bis zum Nachmittag.

Ich ziehe los. Eine Lodge nach der anderen und es wird immer voller. Ueberall quaken die Handys. Da viele einen Traeger haben ist sogar fuer grosse Bluetoothboxen Platz. Zwar sehr schoene Umgebung, aber die vielen Menschen ! Der Eintritt ist auch hier von 8 auf 25 Euro gestiegen. 



Die letzte auf der Karte eingezeichnete Lodge existiert nicht und so muss ich weiter bis Namche Bazar. Wollte ich absolut nicht. Bin auch nicht darauf vorbereitet. Zu wenig Wasser, ausser 4 Bananen nichts gegessen, Rucksack wegen Flieger falsch gepackt und Gehhilfe tief verstaut.
Die vielen Leute - dauernd Stau und dazu der Krach von Helikoptern, die Richtung Mount Everest fligen. Ich bin echt sauer und fluche vor mich hin ! Noch bin ich auf der gut ausgebauten Hauptroute zum Everest Base Camp, besser als jede Strasse in Nepal.
600m steil bergauf, wunderschoene Landschaft und tolle Haengebruecken.

Die Grabtafeln der Verstorbenen sind leider nur hier, wo viele Touristen sind, so gepflegt. Woanders liegen sie nur noch achtlos uebereinander gestapelt herum.
















Riesige Asternbuesche. Habe seit Jahren keine mehr gesehen.


Ebenso die Dalien.


Die Larja Bruecken

Nach 8 Stunden bin ich voellig fertig in Namche (3440m). Es ist die Touristadt ueberhaupt! Unzaehlige Laeden und Unterkuenfte. Fast alle verbringen hier einen Tag zur Akklimatisierung. Es gibt alles zum trekken zu kaufen oder zu leihen. Alles aber ungefaehr 2-3mal so teuer wie in Kathmandu. Eine Daunenjacke fuer 10 Tage zu leihen, kostet so viel, wie eine neue in der Hauptstadt. Durch die Vielzahl der Kauefer, besteht auch wenig Interesse etwas zu verkaufen oder ueber Preise zu verhandeln. Wenn man gerade beschaeftigt ist, hat man eben keine Zeit fuer den Kunden. Der naechste kauft besimmt.



Ansonsten sehr huebscher Ort.

Ich finde eine gute Unterkunft fuer 100 Rupies ( 80 Cent ). Dafuer muss man aber, wie sonst auch, in der Lodge essen. Wenn nicht, zahlt man ca. 15 Euro die Nacht. Ich werde Yaksteack mit Pellkartoffeln essen. Habe sowieso schon eine akute Fleischunterernaehrung. Wenn ich ein Yak sehe, denke ich schon nicht mehr an das kuschelige Fell, sondern wie gross denn das Filet sein koennte.
Leider bestand das Steck aus Gehacktem, war aber trotzdem sehr gut. Und die Kartoffeln erst ! Neue Ernte und super Sorte hier. Nur die Yakbutter hat wieder einen starken Beigeschmack. Im Kaese und Tee ( Manaslutee ) sehr gut, aber pur nicht so. Zusammen ca. 8 Euro.


Tag 2

Ich ziehe weiter, da ich schon ausreichend gut akklimatisiert bin. Auf Wegen wie Alleen und ca. ein Dutzend Helikoptern am Himmel. Hier gehen Leute, die kaum eine Treppe ohne Hilfe steigen koennen, mit Traegern, die Erste Hilfekaesten und Sauerstofflaschen dabei haben.




Unglaublich !!!







Ich bin den 2. Tag stinksauer und denke an Umkehr. Dann der Abzweig nach Gokyo. Sogar mit Schild, ziemlich einmalig in Nepal. Zwar nicht dort, wo im Reisefuehrer beschrieben, aber es gab ja ein Schild und Andy ist mal richtig gelaufen !
Es geht steil an die 500m bergauf. Eine Angabe, die in der Karte schlicht wieder vergessen wurde. Danach wieder 300m abwaerts. Aber... hier hat sich endlich die Spreu vom Weizen getrennt. Diese Anstrengungen sind fuer 80% zu viel.
Leider sind die Einwohner, die Sherpas, bei weitem nicht so aufgeschlossen und freundlich, wie die anderen Voelker vorher. Liegt sicher am Einfluss der Masseninvasion. Nur ganz selten kommt ein "Namaste" zurueck, von selber schon gar nicht. Dafuer ist das Daal Bhaat (Reis, Linsen, Currygemuese und Kartoffeln) genauso mies, wie anderswo in den Bergen. Nicht zu vergleichen mit dem im Flachland.


3. Tag

Mein 41. Tag in Nepal beginnt. Die Stimmung ist wieder oben ! Keine Helis am Himmel. Fliegen alle zum Everest. Schoen !
Der Weg ist gut zu gehen, obwohl oft recht steil. Die Gruppen, die schon eine halbe Stunde oder laenger unterwegs sind, habe ich schnell ueberholt. Sie sind von Natur aus langsam, da sich alle nach dem langsamsten richten muessen. Ausserdem dauern Selfis und Gruppenfotos bei 10-20 Leuten ziemlich lange. Bei so viel Natur im Hintergrund, die dann nicht zu sehen ist, werden oft Gruppenfotos gemacht. Ich habe also die Wege gemeinsam mit den Traegern der Sherpas fuer mich allein. Da wir ungefaehr das gleiche Tempo gehen, kennt man sich schon langsam. Sie schleppen zwar 10-15 kg mehr als ich, sind aber dafuer auch oft 30 Jahre juenger.



Es wird mit zunehmender Hoehe zugiger und kaelter. Im Schatten ist noch der Reif der Nacht.










Der Mt. Everest ist von hier aus nicht zu sehen, dafuer andere tolle Berge mit tiefen Schluchten.


Ein kleiner Vorgeschmack, auf das, was kommt.


Dort hinten die weissen Berge sind mein Ziel
















Ich befinde mich inzwischen auf 4470 Meter, waehle eine abseits gelegene Lodge und bin der einzige Gast. Sprich, nachts und morgens kein Laerm. Im Zimmer 0 Grad.


Ha, beide Decken fuer mich alleine und eine aus dem Nachbarzimmer noch dazu !
Das Zimmer kostet symbolische 50 Rupies (40 Cent) und die Wirtin freut sich, einen Gast zu haben. Verdient wird am Essen. Der Herr des Hauses bringt am Abend eine neue Propangasflasche und viele andere Dinge aus dem Tal und gibt mir gute Tips fuer den weiteren Weg. Es wird im Essraum ordentlich mit getrocknetem Yakmist eingeheizt.


4.Tag


Morgens 8 Uhr: Draussen -8 und drinnen -5 Grad. Waschen faellt komplett aus. Ich bekomme das Eis auf dem Wasserbehaelter nicht kaputt. Allerdings fehlt auch etwas der Antrieb beim Gedanken an das Eiswasser.







Jemand hat anscheinend Hoehenprobleme und wird am Morgen vom Helikopter abgeholt.























Der naechste Anstieg auf 4800m ...

















...und dann kommt der 1. von 6 ehemaligen Gletscherseen in Sicht.


Die naechsten Kilometer bis Gokyo sind leicht. Keine Steigungen mehr und fantastische Landschaft.


















Am 3. See liegt dann Gokyo, mein Quartier fuer die naechsten 3 Naechte.



Nur die ganz harten schlafen im Garten !














Ich suche mir das beste Haus am Platz, direkt am See mit herrlichem Ausblick.




























5. Tag

Heute aufstehen um halb 5, Abmarsch um 5.
Mit Taschenlampe bewaffnet, beginne ich den Aufstieg auf den Gokyo Ri, 5370m.


Foto am Vortag aufgenommen.

Der Gipfel ist nicht sehr schwer zu besteigen, aber fuer viele ist die Hoehe zu beschwerlich. Alle haben es nicht geschafft. Noch weitere 5 Lichter sind zu erkennen. Es geht muehsam voran.






Langsam leuchtet am Horizont die Morgendaemmerung und die Berge bekommen eine ganz besondere Faerbung. 





Dann wird es zuegig heller und der See wird sichttbar.
















Noch ein Stueck, dann ist es geschafft !




Die Sonne geht auf. Ich haette doch eine halbe Stunde frueher gehen sollen !





Und noch ein Stueck...




...und dann die Belohnung ! Nach 1,5 Stunden am Ziel mit diesen Aussichten.


In der Mitte der Mount Everest 8850m
direkt rechts daneben Nuptse mit 7879m
und Lhotse mit 8516m
Noch weiter rechts im Hintergrund der Makalu mit 8475 Metern.


Everest, Nuptse und Lhotse



























 Weiter links wird der Blick auf einen weiteren 8000er und viele 6 und 7000er frei.


Hier ein Kurzes Video.





Ich bleibe weit ueber eine Stunde auf dem Gipfel. Dann kommen die Heerscharen den Berg hinauf und es wird Zeit zu gehen.

Beim Abstieg werfe ich auch schon mal einen Blick auf den Renjo Pass, den ich in 2 Tagen ueberqueren moechte.





Neugierig werde ich bobachtet.
















Ein schoener Tag, mit wunderschoenen Bildern im Gedaechtnis, die aber spaeter noch uebertroffen werden.
Davon aber mehr im zweiten Teil.

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