Hoi An
Ich habe noch etwas Zeit in Cat Ba, da mein Bus erst um 13 Uhr faehrt. Ich schaue mir noch ein wenig den Ort an.
Ein Rundweg fuehrt am Strand und an einigen Hotelanlagen vorbei.
Ich muss los, denn ich habe einen weiten Weg vor mir.
Erst mit dem Bus zur Faehre, nach der Ueberfahrt wieder mit dem Bus nach Hai Phong. Dort 2 Stunden warten, wobei man wieder ausgesetzt wird ohne irgendwelche Infos und dann mit dem Schlafbus nach Dong Hoi, um dann mit einem anderen Bus nach Phong Na zu fahren. Hoert sich kompliziert an, ist es aber eigentlich nicht.
Und das ist der Schlafbus.
Ich bin ja schon viel in anderen Laendern mit dem Bus gefahren, aber das ist mal was neues. 30 Passagiere haben eine kleine Koje, in der man einigermassen bequem liegen kann.
Immerhin konnte ich 6 Stunden am Stueck schlafen. Bei den langen Entfernungen in Vietnam sehr angenehm.
Nach insgesamt 20 Stunden, dann die Enttaeuschung. Ich wollte hier einige Hoehlen besuchen, aber...
Die Unterkuenfte teure Rattenloecher und eine Halbtagestour mit dem Boot und 100 anderen Leuten fuer 70 Euro. Soviel habe ich fuer die 2 Tage auf dem Boot in der Ha Long Bay bezahlt ! All inclusive. Im Ort soll ich sogar eine Parkplatzgebuehr fuer mein Fahrrad bezahlen. Rueckzug !!!
Es ist der 31.12. es regnet und ich gehe um 21 Uhr ins Bett. Um 3 Uhr muss ich naemlich wieder raus um den Schlafbus nach Hoi An zu bekommen.
Da Nang, eine grosse und moderne Stadt |
"Schon" nach nur 9 Stunden war ich am Ziel.
Hoi An, eine Touristenstadt, wie sie im Buche steht !
Heute an Neujahr wird es schwierig, ein gutes und preisguenstiges Quartier zu bekommen. Alles ist belegt. Nach einiger Zeit finde ich gleich in der Naehe der Altstadt ein Homestay. Dies sind private Gaestehaeuser, in denen auch die Familie wohnt, oder ein extra Haus errichtet haben.
Eigentlich immer gut und ordentlich gefuehrt.
Trotz Nebensaison sind zig tausende Touristen in der Stadt. Wahrscheinlich mehr als Einwohner. Und trotzdem macht es Spass durch den Ort zu gehen und zu schauen. Er ist fuer seine Anfertigung von Kleidungsstuecken bekannt. Es gibt hundert oder mehr Schneidereien.
Es wird nach internationalen Schnittmustern gearbeitet, oder man bringt einfach ein Bild oder eine Skizze mit.
Ein einfacher Massanzug, wie der Blaue, kostet ca. 50 und der Mittlere, incl. Weste und edlen Stoffen ca. 100 Euro.
Ein Kleid nach Massanfertigung liegt bei 30 Euro. Es wird ordentlich viel gekauft.
Ab 17 Uhr oeffnet der Nachtmarkt. Hier gibt es viel Krimskram und koestliche Leckereien, wie kleine Grillspiesse, Teigwaren, Fisch in allen Variationen oder Eis am Stiel.
Es wird nicht einzeln gegrillt, sondern Dutzende am Stueck. Und schmecken tun die... Wenn man einmal damit anfaengt, gibt es kein halten mehr. Bei dem Gemisch, was ich zu mir nahm, hatte ich schon Angst, das koennte nach "hinten" los gehen. Kein Problem - also noch einmal von vorn.
Ueberhaupt die ganze Kueche in Vietnam ist die beste, die ich in Asien gegessen habe. Wahrscheinlich auch durch die lange Kolonialzeit durch die Franzosen etwas mehr auf europaeische Gaumen abgestimmt.
Danach durch die Strassen bummeln.
Unzaehlige gemuetliche Restaurants, Bars und Geschaefte laden zum Verweilen ein.
Viele Restaurantschiffe und dazwischen bunte schwimmende Papierlichter.
Es regnet, aber auch das stoert nicht. Die Atmosphaere ist einfach schoen.
Auch am naechsten Abend bekomme ich nicht genug von diesem Flair.
Ich miete mir fuer einen satten Euro am Tag, ein Fahrrad und radle in Richtung Strand. Denn auch den hat Hoi An zu bieten.
Mitten im Ort dann ein voellig anderes Bild - Reisfelder !
Unglaublich, rings um diese Felder befindet sich der Ort. Auf der einen Seite das chinesische Meer, auf der anderen Seite das Delta vom Thu Bon Fluss.
Leider aber auch hier, wie in den meisten Laendern das grosse Muellproblem.
Da ist wieder ein grosser "Eikaufskorb". Mit nur einem Ruder !
Auch die Erosion bringt Probleme mit sich. Man sollte es akzeptieren, denn solche Verbauungen sind auch nicht gerade sehr einladend an den Strand zu gehen.
Dazu grosse und teilweise schicke Ferienanlagen.
Zurueck am Fluss entlang, in die Altstadt.
Die Gegensaetze koennten nicht groesser sein.
Da es weiter wie aus Eimern schuettet, kehre ich ein und genehmige mir Schweinefleisch mit Garnelen in Pfeffersosse auf Reis. Ein Traum fuer den Gaumen fuer umgerechnet 3,50 Euro. Ein grosses Bier dazu fuer 90 Cent.
Im Laden haengen Shirts, mit aus Oelfarbe gemalten Gemaelden vom Besitzer. Ich habe aber leider schon etliche !!! Wird langsam voll im Rucksack.
Da am letzten Tag mein Bus erst am Abend faehrt, mache ich noch einen Ausflug in die alte Ruinenstadt My Son. Diese Stadt wurde im 2. oder 3. Jahrhundert von der Cham Kultur errichtet und ist stark vom Hinduismus beeinflusst.
Im Vietnamkrieg wurden allerdings 50 der 70 Tempel von amerikanischen Bomben stark beschaedigt oder zerstoert. Es gibt also leider nicht mehr sehr viel zu sehen.
Bis heute konnte die fugenlose Bauweise nicht reproduziert werden, so dass an einen Wiederaufbau nicht zu denken ist. Ausserdem finde ich die fuer das Unesco Weltkulturerbe bereitgestellten 70.000 $ der Unesco, in den letzten 14 Jahren !, nicht gerade ueppig.
Zurueck fahren wir mit dem Boot nach Hoi An, auf dem es auch wieder ein super Mittagessen gab.
Bei diesen Lastkaehnen fuer Sand, der im Fluss abgebaut wird, stellt sich mir die Frage : Ist das jetzt ein Schiff, oder ist es schon ein U-Boot ?
Da waere aber bestimmt noch was gegangen !
Wir haben zum Glueck normalen Tiefgang und schippern an einigen Ferienanlagen vorbei.
Leider muss ich weiter. Ich waere gern noch 1-2 Tage geblieben. Man kann hier wunderbar relaxen. 2 Wochen reichen einfach nicht aus fuer dieses Land.
Uebrigens, wenn man hier ein Busticket in der Unterkunft kauft, was nicht teurer ist, wird man direkt mit einem Van abgeholt und zum Bus gebracht. Echt praktisch !
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