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Sonntag, 12. Februar 2017

Borneo 5



Die Sache mit den Kopjaegern und Kuala Lumpur


Eigentlich bin ich ja nach Borneo geflogen, um das Volk der Iban, auch als Kopfjaeger bekannt, fuer einige Zeit zu besuchen.
Allerdings wurde in den letzten 30 Jahren 90% des Urwaldes gerodet. Primaerwald, also urspruenglichen Wald, gibt es auf nur noch 2% des Landes. Somit wurde auch die Lebensgrundlage der dort ansaessigen Voelker zerstoert.
Fuer meinen 1. Versuch ein Langhaus zu besuchen wurde mir vom Touristikbuero ein ganz authentisches empfohlen. In einem Langhaus leben bis zu 50 Familien wie in einem Reihenhaus beisammen. Mit gemeinsamer Terrasse, einer kleinen Wohnung und einem gewaehltem Haeuptling.
Wenn eine Wohnung mehr gebraucht wird, wird das Haus einfach verlaengert. So entstehen Haeuser von bis zu mehreren hundert Metern Laenge. Die Bewohner ernaehrten sich vom Dschungel und rodeten kleine Flaechen um Reis und Gemuese anzubauen. Sie gefaehrdeten damit aber nie den Bestand des Waldes.
Das "authentische" Langhaus zu dem ich gefahren wurde, lag in einer Einoede aus Feldern und Gestruepp. Ich bin nicht einmal aus dem Auto ausgestiegen, so entsetzt war ich. Authentisch ? Ja, fuer die jetzige Zeit !

Meinen 2. Versuch startete ich am Batang Ai Stausee und Nationalpark. Da in den letzten Jahren immer weniger Touristen erscheinen, wird versucht, die Preise einfach zu erhoehen. So sollte eine Bootsfahrt von 2 Stunden ueber den See 70 $ kosten. Zum Vergleich kostet es in einer anderen Region etwa 10 $. Damit war aber noch nicht sicher, ob ich auch irgendwo uebernachten kann. Hoechstens im Hilton Longhouse Resort, ein modernes nachgebautes Langhaus, fuer 60 $ pro Nacht. Nicht im Preis ist der Besuch eines "echten" Langhauses fuer einen Fototermin. Zu deutsch: In einen Menschenzoo. 
Die Familien dort verloren ihre Heimat, als das Wasser aufgestaut wurde und bekamen eine finanzielle Entschaedigung. Sie hatten aber keine Erfahrung mit dem Umgang von Geld und kauften ersteinmal viele Konsumgueter. Dann war das Geld alle und nun ist keines da um den Strom fuer den Fernseher oder Kuehlschrank zu bezahlen. Fuer den Sprit fuer die Autos ebenso. Inzwischen gehen viele auf den Plantagen oder in den Staedten fuer einen Hungerlohn arbeiten. Das Dorf - und Familienleben zerfaellt. Die wenigen Gemeinschaften, die ihren Lebensstil bewahren konnten, leben in so abgeschiedenen Gebieten, dass ein Hinkommen fuer mich und die Holzfaeller nicht machbar ist.
Damit endete fuer mich der Aufenthalt auf Borneo 3 Wochen frueher als gedacht. Ich nahm die erste Maschine die ich bekam und flog nach Kuala Lumpur auf das Festland.
Dort wollte ich dann den Nationalpark Taman Negara besuchen, wo es noch grosse Flaechen an Primaerwald gibt.
Allerdings habe ich nicht damit gerechnet, dass zum Neujahrsfest und den gleichzeitigen Schulferien der Park fuer einige Tage geschlossen hatte. Es stand also noch einmal eine laengere Busfahrt auf dem Plan. In den letzten 5 Tagen kommen da schon an die 80 - 90 Stunden zusammen.

Kuala Lumpur

Ich quartiere mich in Chinatown ein und bummele ein wenig durch die Maerkte. Rund 1 Drittel des Bezirkes ist inzischen von Indern uebernommen worden. Es scheint also wirklich so zu sein, dass viele Chinesen abgewandert sind.
Der alte Centralmarkt ist jedoch zu einer reinen Tourishoppingmeile verkommen. Es gibt keinen Flair mehr, sondern nur ein Verkaufsstand neben dem anderen und wenig Kunden.


















In Chinatown selbst, reihen sich Bude an Bude und ein Esstand neben dem anderen. Die Koeche kochen vor dem Laden und man kann ihnen zusehen. Wie die mit dem Wook umgehen ist schon reine Artistik. Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei.
Natuerlich statte ich den Petronas Towern auch einen Besuch ab. Mit dem "Monorail" sind es nur wenige Stationen.


Eine Stadtbahn, die auf nur einer mittleren "Betonschiene" faehrt. Ruckelt zwar ein wenig, aber leicht, billig und schnell zu bauen.

Der Zug besteht auch nur aus einem einzigen Wagen. Erinnert alles ein wenig an die Spielzeugeisenbahn aus Holz.
















Ja und da stehen sie nun. Gross und gewaltig, wie einst die Urwaldriesen.
Unterirdisch sind die Tuerme mit teuren Einkaufspassagen verbunden.













Auf einer Seite befindet sich ein sehr schoener grosser Park. Mit Badebecken und viel Gruen.














Der krasse Gegensatz zu den umliegenden Wolkenkratzern.























Fuer den naechsten fruehen Morgen habe ich mir einen Flug nach Phnom Phen gebucht, der Hauptstadt von Kambodscha.
































Meine letzte Nacht in Malaysia verbringe ich auf dem Flughafen, da es sich nicht lohnt, fuer nur 4 Stunden ein Zimmer zu suchen. Ist ja inzwischen nichts neues fuer mich.

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